Fooddeworld: Japanisch

Fooddeworld: Japanisch

Weiter geht’s beim Kochen mit einer Küche, bzw. mit einem Gericht das nicht jedermanns Geschmack entspricht: Sushi. Ich liebe die japanische Küche seit ich letztes Jahr zusammen mit T. in Japan war und die traditionellen Speisen probiert und auch selbst mit meiner japanischen Freundin Momoko und deren Mutter gekocht habe. Sie haben uns gezeigt, wie man Misosuppe kocht, Dango (eine Süßspeise) zubereitet und leckeres Gemüse- und Fischtempura macht. Aber eines der traditionellsten Speisen in Japan ist Sushi.

Sushi bedeutet im japanischen gesäuerter Reis, der meistens mit Fisch gefüllt oder belegt ist. Je nach Zubereitung und Rezept unterscheidet man zwischen verschiedenen Sushi-Formen. Die bekanntesten sind die Reisrollen (Maki) und die belegten Reisbällchen (Nigiri).

  • Als Maki werden Reisrollen bezeichnet, die mit Hilfe einer Bambusmatte gerollt werden. Ist des Seetangblatt (Nori-Blatt) außen und der Reis innen, werden die Makis Hoso Maki genannt, ist das Seetangblatt hingegen innen und der Reis außen, nennt man sie Ura Maki. Die Rollen werden je nach Rezept und Geschmack mit Fisch (roh oder gegart) oder Gemüse gefüllt.
  • Bei den sogenannten Nigiri wird der Reis mit den Händen zu einem kleinen Ball geformt und mit Fisch, Ei oder Meeresfrüchten belegt.

Bevor man selbst Sushi zu Hause nachkocht, sollte man einige Dinge wissen:

  • Sushireis: Die mit Abstand wichtigste Komponente für leckeres Sushi ist der Reis. Es gibt einen speziellen Reis und eine spezielle Zubereitung, damit er schön klebrig wird und nachher nicht zerfällt (Zubereitung und Erklärung weiter unten)
  • Reisessig: dieser Essig wird zum Würzen des Reises verwendet
  • Seetangblätter: getrocknete Algen die zu Blättern gepresst werden und als Ummantelung für das Sushi dienen. Im Japanischen heißen sie Nori.
  • Gari: eingelegte Ingwerstreifen, die zwischen den verschiedenen Sushi- Häppchen gegessen werden. Sie dienen als Neutralisation, viele essen sie aber auch dazu
  • Wasabi: eine japanische, scharfe Meerrettichpaste, die zum Würzen verwendet wird. Je höher der Fettanteil des verschiedenen Fisches, desto mehr Wasabi wird in Japan verwendet (hilft beim Verdauen). Sollte man noch nie Wasabi probiert haben, sollte man anfangs ein kleines bisschen probieren, denn sie kann sehr scharf sein und jeder hat einen anderen Schärfegrad
  • Soja-sauce: in diese Sauce werden die fertigen Häppchen getunkt, bevor man sie isst. Sie dient als zusätzliche Würze.

Und los geht´s!

Ich werde euch zeigen, wie man Maki, Ura Maki und Nigiri zubereitet.

Als erstes aber zum Reis.

Für 2 Personen:

  • 250g Sushireis
  • 500ml Wasser
  • 4EL Reisessig
  • Etwas Zucker
  • Etwas Salz

Zuerst wird der Reis in kaltem Wasser gewaschen, bis das Wasser nicht mehr milchig ist. Dann wird ein Topf mit 500ml zum Kochen gebracht und der gewaschene Reis hineingegeben. Nun auf mittlere Hitze schalten und 15min kochen lassen, bis das Wasser vollständig eingezogen ist (je nach Reis andere Kochzeit). Gekochter Reis in eine Schale geben und mit einem Küchentuch zudecken. Den Reis 10min ruhen lassen. Reisessig, etwas Zucker und Salz mischen und über den Reis geben. Mit der Hand durch den Reis fahren, damit sich alles vermischt. Nun Reis auf Zimmertemperatur herunter kühlen lassen.

Meine Makis werde ich mit Avocado, beziehungsweise mit Gurke füllen. Leckere Varianten sind auch mit Lachs oder Thunfisch. Sollte man sich für die Fischvariante entscheiden, muss der Fisch frisch sein, ansonsten besteht Salmonellengefähr! Also besorgt euch ganz frischen Fisch oder kocht ihn!

Um die Gurken-Makis zu machen, braucht ihr Nori-Blätter, frische Gurke (in dünne Streifen geschnitten und ohne Kerne, bzw. Inneres), etwas gerösteten Sesam (geschälten Sesam in eine Pfanne geben und unter ständigem Rühren warten bis er etwas braun wird. Ohne Öl!) und den vorher gekochten Reis.

  1. Schritt: auf die Bambusmatte ein Nori-Blatt legen. Achtet darauf, dass das Nori-Blatt mit der glatten Seite nach unten liegt und die Raue oben.
  2. Schritt: auf eine Hälfte des Blattes den gekochten Reis geben. Wichtig ist dabei, dass überall gleich viel ist und er etwas angedrückt wird, ansonsten zerfallen die Makis beim Schneiden.
  3. Schritt: etwas gerösteten Sesam auf den Reis streuen. Das gibt zusätzlich Geschmack.
  4. Schritt: Gurkenstreifen in die Mitte der Reisfläche legen. Verwendet nicht zu viel Gurke, sonst lässt sich die Rolle nicht so gut rollen. Nach der ersten Rolle sieht man selbst, wie viel man Gurke nehmen kann.
  5. Schritt: bevor man mit Hilfe der Bambusmatte anfängt zu rollen, auf die Seite, an der kein Reis ist, etwas Wasser streichen. So klebt das Nori-Blatt dann beim Schließen der Rolle. Nun wird die Seite mit dem Reis zur anderen Seite gerollt. Wichtig ist, dass man mit etwas Druck die Rolle rollt, damit man eine schöne, feste Sushirolle erhält, die sich danach auch schneiden lässt.
  6. Schritt: jetzt zeigt sich, wie gut man das Verhältnis zwischen Reis und Füllung getroffen hat und wie gut eure Messer sind, denn es ist nicht so einfach die Rolle zu schneiden. Tipp: wenn ihr euer Messer etwas anfeuchtet vor dem Schneiden und etwas schräg hällt, geht es etwas einfacher.

Wenn ihr lieber Avocado-Makis mögt, tauscht die Gurke mit einer weichen Avocado aus.

Meine Ura Maki mach ich mit Tempura-Garnelen. Tempura ist eine Zubereitungsweise frittierter Speisen im japanischen. Der Teig ist einfach und schnell zu machen. Ihr benötigt Mehl, Wasser, Ei und Eiswürfel. Mehl (in Japan wird spezielles Tempuramehl verwendet, man kann aber auch Weizenmehl nehmen) und Wasser werden im gleichen Verhältnis zueinander gemischt (ich mach es mit Essstäbchen, da es mir meine Freundin Momoko so beigebracht hat). Danach das Ei und ein paar Eiswürfel. Das Ganze etwas mischen und ruhen lassen, bis sich die Eiswürfel etwas aufgelöst haben. Dann die gekochten Garnelen in den Teig tauchen und in einer Pfanne mit heißen Pflanzenöl frittieren. Weiters braucht ihr für diese Ura Maki gekochten Reis, Sesam, Nori-Blätter, Salat und etwas Mayonnaise.

  1. Schritt: Da dieses Mal der Reis nach außen kommt, braucht ihr Klarsichtfolie, die ihr über die Bambusmatte legt. Darauf kommt dann der gekochte Reis.
  2. Schritt: auf den Reis legt ihr ein Nori-Blatt, wobei die raue Seite auf den Reis kommt.
  3. Schritt: darauf kommen dann Salatblätter und die Tempura-Garnelen.
  4. Schritt: zum Schluss noch etwas Mayo
  5. Schritt: Rollen! Diese Variante ist schwerer zu rollen, aber mit etwas Übung gelingen sie sicher!
  6. Schritt: Schneiden und genießen 😉

Nigiri sind einfach zu machen. Was ihr braucht ist Reis, Wasabi und Fisch (gekocht oder roh). Ich habe mich für Räucherlachs und Räucherforelle entschieden, da ich keinen frischen Fisch bekommen habe.

  1. Schritt: den gekochten Reis zu einem kleinen, mundgerechten Ball rollen und ihr etwas flach drücken, damit ihr darauf den Fisch legen könnt
  2. Schritt: auf die obere Seite des Reisbettes ein bisschen Wasabi geben.
  3. Schritt: dünne Fischscheiben darauf legen. Fertig!

Solltet ihr Reis übrig haben, könnt ihr die sogenannten Onigiri machen. Onigiri sind gefüllte Reisbälle, die häufig aber dreieckig geformt werden und mit einem Stück Nori-Blatt serviert werden. Das Nori-Blatt dient dazu, dass man Onigiri einfach mit der Hand essen kann, ohne dass der Reis an den Fingern kleben bleibt. Ich hab meine Onigiri mit Thunfisch gefüllt, ihr könnt aber auch andere Fischsorten oder Gemüse nehmen.

  1. Schritt: Hände anfeuchten und etwas feines Salz auf die Hände streuen. Gekochten Reis in die Hand nehmen, flach drücken und Thunfisch in die Mitte geben
  2. Schritt: Nun den Reis über die Füllung stülpen, bis die Füllung komplett vom Reis ummantelt ist.
  3. Schritt: mit etwas Druck zu einem Dreieck formen
  4. Schritt: ein Stück Nori-Blatt um eine Seite des Reisdreiecks legen.

So und nun wünsche ich euch viel Spaß beim nachkochen 😉 Falls ihr Fragen habt, gerne in die Kommentare setzen!

Eure L.

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